Maple Pass Loop

North Cascades National Park

14.12.2021
Roadtrip

Von Mount Vernon fahren wir nach Nordosten in den North Cascades National Park, welcher nur mehr wenige Kilometer von der kanadischen Grenze entfernt ist und außerdem der nördlichste Punkt unserer Reise. Der North Cascades Highway führt erst an dem sehr engen Gorge Lake entlang, dann an den Ufern des Diablo Lakes. Nach Umfahrung eines Seitenarms gelangen wir zum Diablo Lake Vista Point. Von hier haben wir einen grandiosen Blick über den tief-türkisen Stausee, dessen intensive Farbe auf das Vorhandensein von Gletschermehl - von Gletschern zu feinem Pulver verriebenes Gestein - zurückzuführen ist.

Ein Großteil des Nationalparks ist nur zu Fuß über Wanderwege zugänglich und so brechen auch wir zu einer sorgfältig ausgewählten Wanderung auf. Am Rainy Pass startet der sogenannte "Maple Pass Loop", der als einer der schönsten (Rund)Wanderwege der Region gilt.

Maple Pass Loop

Der Rundweg führt ein paar Hundert Höhenmeter zum Maple Pass hinauf, umrundet dabei den wunderschön gelegenen Ann Lake und ist wirklich durchgängig überaus ansprechend angelegt.

Wir sind die ganze Zeit über umgeben von endlos erscheinender, traumhafter Gebirgslandschaft. Zwischen Schneeresten blühen eindrucksvoll verschiedenste Wildblumen. Wir genießen die einsame Umgebung und die "end-of-the-world"-Stimmung sehr. Außerdem geht das Wandern sehr leicht von den Beinen, da es heute nicht ungetrübt schön ist und wir eine kleine Pause von der Hitzewelle bekommen, die den pazifischen Nordwesten ansonsten fest im Griff hat.

Beim Abstieg sehen wir sogar noch typische Nagetiere der North Cascades: Eine eher oft anzutreffende Eichhörnchenart und den ziemlich seltenen Amerikanischen Pfeifhasen (American pika).

Maple Pass Loop
Maple Pass Loop

Wir fahren den North Cascades Highway Richtung Osten weiter. Nach kurzer Zeit erreichen wir den Washington Pass, wo die Straße eine spektakuläre Haarnadelkurve macht und der Aussichtspunkt "Washington Pass Oberservation Site" liegt. Die sehr markanten Gebirgsformationen gehen schon als Schmalspurvariante der Torres del Paine durch. Wir sind begeistert!

Wir überqueren die Cascades und fahren an deren Ostseite noch bis Winthrop weiter. Das kleine Städtchen ist insofern bemerkenswert, als sämtlich Häuser der Innenstadt im Wild-West-Look errichtet wurden.

Winthrop

Wir machen einen Rundgang durch das Städtchen und vor allem Wolfgang ist begeistert. Dazu passend übernachten wir heute nicht in einem Motel sondern in einer Holzhütte im Virginian Resort. Bevor wir uns aufs Ohr hauen, gehen wir noch in die benachbarte Pizzeria und lassen uns ein ordentliches Abendessen schmecken.

Winthrop

Der nächste Tag ist an und für sich nicht für Aktivitäten vorgesehen, sondern soll uns so weit wie möglich nach Osten Richtung Yellowstone National Park bringen. Wir brechen früh auf und drücken gleich mal ordentlich auf die Tube. Das Klima hat sich mit dem Überqueren der Cascades geändert. Die feuchten Luftmassen vom Pazifik kommen nicht hierher, die Atmosphäre ist trockener, die Vegetation spärlicher. Die Straßen führen schnurgerade über flache Ebenen mit endlosen Gräser-Feldern. Hier sind sie nun, die unendlichen Weiten, die man mit dem Westen der USA verbindet. Das Wetter ist gut, wir haben eine unglaubliche Weitsicht und die extreme Flachheit lässt den Raum irgendwie gar nicht mehr perspektivisch erscheinen.

Mitten im Bundesstaat Washington kommen wir mehr zufällig am Grand Coulee Dam vorbei. Das unter der Administration Franklin Delano Rossevelts errichtete Bauwerk staut den Columbia River auf und ist neben dem Hoover Dam (Link) eine der bekanntesten und beeindruckendsten Talsperren der USA.

Coulee Dam
Coulee Dam

Kurz hinter Spokane verlassen wir Washington und entern den Potato-State Idaho.