Doi Ithanon

... im Doi Ithanon National Park

22.05.2022
Backpacking

Da wir abseits des Kulturprogramms auch in die Natur Nordthailands eintauchen wollen, beschließen wir einen Ausflug in den Doi Ithanon National Park zu unternehmen. Theoretisch ist auch das per Roller möglich. Es ist aber wirklich weit, sowie ein enormer Höhenunterschied zu überwinden. Da das Wetter auch nicht 100%-ig mitmacht, beschließen wir diesmal gleich selbst, die bequemere Variante in Form einer Bustour zu wählen.

Morgens werden wir von unserem Hotel abgeholt und fahren dann erst mal auf einer der großen Ausfallsstraßen nach Süden. An einer Tankstelle legen wir einen Halt ein, wo wir uns sicherheitshalber noch mit Regenmänteln ausstatten, danach entern wir bald den National Park.

Als erstes halten wir bei 2 riesigen Chedis, die als Denkmal zum 60. Geburtstag von König Bhumibol und Königin Sirikit errichtet wurden. Die beiden in unterschiedlichen Farben gehaltenen Bauwerke haben wirklich enorme Ausmaße und werden umgeben von einer aufwändig gestalteten Gartenanlage. Als wir dort sind, ziehen einige tiefliegende Wolkenfetzen durch die Anlage, teilweise nieselt es auch etwas und da wir uns auf über 2000m Seehöhe befinden, frieren wir sogar ein wenig.

Das nächste Zwischenziel wartet mit einem Supperlativ auf - es handelt sich dabei nämlich um den höchsten Berg Thailands. Der Doi Ithanon (2565m) ist namensgebend für den gesamten Nationalpark und kann - für höchste Erhebungen höchst ungewöhnlich - bequem mit dem Bus befahren werden. Die Anzahl der Gipfelstürmer ist daher indirekt proportional zur für die Besteigung aufzuwendende Muskelkraft.

Doi Ithanon

Uns stört das nicht weiter. Es ist lustig, den Thais beim Posen vor dem "Gipfelkreuz" zuzusehen und da die Baumgrenze in den Tropen offenkundig höher liegt als bei uns, ist mit Aussicht ohnehin nicht viel los. Wir bewundern lieber den uns umgebenden, besonders wild wachsenden Regenwald und die in ihn eingesprenkelten Schreine.

Etwas mehr Körperbetätigung erfordert der nächste Programmpunkt - der Kew Mae Pan Nature Trail. Nur wenige Meter unterhalb des Doi Ithanon startet ein Wanderweg, der uns erst durch wunderschönen, dicht bewachsenen Regenwald führt. Da es sinnigerweise auch etwas regnet, dampft und tropft die sattgrüne Vegetation was das Zeug hält und zeigt sich so von ihrer mystisch-verwunschenen Seite.

Wir genießen die Wanderung sehr, sie ist ganz nach unserem Geschmack. Nach einer Weile treten wir aus dem Regenwald heraus und folgen weiter dem nun an einem Abhang entlangführenden, schmalen Trail. Die Vegetation ist hier viel niedriger und sieht eher wie eine Heidelandschaft aus.

Kew Mae Pan Nature Trail

Da wir uns für unseren Ausflug keinen strahlend-schönen Tag ausgesucht haben, liegt vor uns ein riesiges Wolkenmeer, das uns zwar den Ausblick ins Tal versperrt, aber dafür ganz eigenwillig die Hänge heraufgekrochen kommt, was überaus interessant anzusehen ist. Zudem ist es über der Wolkendecke auch ziemlich trocken, so dass wir genügend Zeit haben, einige tolle Fotos von dieser besonderen Landschaft zu schießen.

Kurz bevor wir wieder in den Regenwald eintauchen, kommen wir an einen Aussichtspunkt, von dem wir nochmal einen hervorragenden Blick auf die Chedis von Bhumibol und Sirikit haben.

Für die Mittagspause fahren wir in ein Restaurant in einem tiefer gelegenen Teil des Nationalparks. Das Thai-Essen ist auch hier hervorragend und fernöstliche Kulinarik das vorherrschende Thema des Tischgesprächs mit unseren Mitreisenden. Wie wir feststellen, sind wir im Gegensatz zu ihnen ziemlich experimentierfreudig und erfahren. Wäre ja auch schade um die an jeder Ecke angebotenen Köstlichkeiten.

Nach dem Mittagessen besuchen wir dann als letzten Programmpunkt noch 2 Wasserfälle, die ob des Regens mit ordentlichen Wassermassen aufwarten können. Sowohl beim Sirithan Waterfall als auch beim Watchirathan Waterfall donnern die schlammig-braunen Massen mit großer Wucht über die Absturzkanten. Bei wieder einsetzendem Regen und der von den Fällen abgehenden Gischt ist es vor allem bei letzterem Wasserfall gar nicht so leicht, ein brauchbares Foto ohne Wasser auf der Linse zu schießen. Na ja, wie heißt es: Im Regenwald, da regnet's halt.

Sirithan Waterfall
Abschluss