Wat Pho

... and the world's your oyster

27.05.2022
City-Trip

Getting There

Bislang waren wir zwei Mal in der thailändischen Hauptstadt am Chao Phraya. Das erste Mal im Laufe unserer Reise durch Vietnam, Kambodscha und Thailand im Jahr 2011 und ein weiteres Mal bei unserer Weihnachtsreise 2017|2018 nach Thailand.

Die von "Übersee" kommenden Flüge landen in der Regel am Flughafen Bangkok-Suvarnabhumi im Ostteil der Stadt. Dieser ist nicht nur in architektonischer Hinsicht ein Highlight, er ist auch über einen modernen Skytrain sehr bequem an die Stadt angebunden.

Inlandsflüge starten unter anderem auch vom im Norden der Stadt gelegenen Don Mueang Airport. Air Asia hat sich hier einen wichtigen Hub aufgebaut, den wir bei unserer zweiten Reise mehrmals benutzt haben.

Da uns unsere Wege nicht nur nach, sondern oft auch über Bangkok geführt haben, können wir auch in puncto Unterbringung schon den einen oder anderen Tipp geben. Bei unserem ersten Aufenthalt haben wir aufgrund einer günstigen Online-Rate im Pullman Bangkok King Power genächtigt. Das stilvolle Business-Hotel liegt unweit der Skytrain-Station "Phaya Thai", besitzt einen großen Pool und bescherte uns ein wunderbar komfortables Zimmer mit Wahnsinns-Ausblick in einem der oberen Stockwerke.

Dieses hatten wir auch bitter nötig, da wir bei unserer abendlichen Ankunft bereits einen ziemlich langen Minibus-Trip von Siem Reap in Kambodscha inkl. langer Grenzwartezeit in brütender Hitze hinter uns hatten. Da der Minibus-Fahrer so nett war, uns unweit des Hotels abzusetzen sind wir dort zu Fuß und mit unseren Tramper-Rucksäcken aufgeschnallt über die große Auffahrt eingetrudelt, was so definitv nicht vorgesehen war. Total zerknittert und ziemlich erschöpft fischte Wolfgang dann an der Rezeption noch elegant seine Kreditkarte aus seinem vollkommen durchgeschwitzten Geldgürtel, gut dass die aus Plastik sind. Obwohl unser Auftritt dem Etablissement durchaus nicht angemessen war, wurden wir professionell zu einem Begrüßungs-Drink in die dezent beleuchtete und unterkühlte Bar geladen. Das tat schon gut!

Bangkok ist gemessen an der jährlichen Durchschnittstemperatur die heißeste Metropole der Welt und so ist das Vorhandensein eines Pools bei der Hotel-Wahl durchaus auch eine Überlegung wert. Unser erster Aufenthalt fand im April - einem der heißesten Monate des Jahres - statt und da tat es gut, sich nach der Stadterkundung noch abkühlen zu können. Da Business-Trips offenkundig keine Zeit um Planschen lassen, hatten wir das kühle Nass im Pullman-Hotel auch immer ganz für uns allein.

Bei unserem zweiten Aufenthalt nächtigten wir unter anderm im LoogChoob the city Homestay, einer liebevoll gestalteten, kleinen Pension in Zentrumsnähe. Sie liegt in einem authentischeren Stadtviertel ohne Hochhäuser an einem der wenigen in der Stadt noch vorhandenen Klongs. Sämtliche zentrumsnahen Sehenswürdigkeiten sind fußläufig erreichbar.

Eine unserer hotels.com-Bonusnächte haben wir für eine Übernachtung im Ad Lib Bangkok verwendet. Das wunderschöne Design-Hotel liegt ganz versteckt am Ende einer Sackgasse im Stadtviertel Sukhumvit. Der Vorplatz wird liegt unter einem Himmel tropischer Hängepflanzen und auch im Inneren werden viele natürliche Materialien wie Holz und Stein und Bepflanzungen zur Gestaltung verwendet. Unser Zimmer ist ebenfalls toll und auf dem Dach gibt es ebenfalls einen Pool. Wahnsinn, was für ein schönes Hotel!

Allgemein ist Bangkok eine Stadt, die sich gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln erkunden lässt. Neben den bereits erwähnten Skytrains, die sich - nomen es omen - in luftigen Höhen über der Stadt fortbewegen gibt es auch einige unterirdische Metro-Linien. Beide sind verlässlich, sauber und durch Klimaanlagen unkonfortabel unterkühlt. Vor allem die moderneren Stadtviertel werden durch diese Linien gut erschlossen. Anders verhält es sich mit der Altstadt. Diese erreichte man zum Zeitpunkt unseres letzten Besuchs am besten mit den Booten die auf dem Chao Phraya verkehren. Mittlerweile wurde - wie ich in Erfahrung bringen konnte - aber die blaue Linie erweitert, so dass nun auch Teile der Altstadt an die Metro angeschlossen ist. Selbstverständlich würden wir aber auch heute noch der Boots-Variante den Vorzug geben, da die Fahrt nicht nur der Fortbewegung dient, sondern vielfältige Eindrücke von Bangkok vermittelt.

 

Teils haben wir bei unseren Bangkok-Aufenthalten auch auf Taxis und Tuk-Tuks zurückgegriffen, uns dabei aber oft (nicht immer) ärgern müssen. Bei den Taxis ist es nicht ganz leicht einen Fahrer zu finden, der gewillt ist, das Taxameter zu benutzen und da wird schon versucht, die dummen Touristen mit abenteuerlichen Fahrpreisen übers Ohr zu hauen. Als schwierig stellte sich auch heraus, an Orte gefahren zu werden, die nicht allgemein bekannt sind, wie zum Beispiel das altstadtnahe Guesthouse, in dem wir 2017 abgestiegen sind. Die Fahrer verstehen einen naturgemäß nicht, wenn man thailändische Ortsnamen ausspricht und können oft nicht das lateinische Alphabet lesen. Manchmal klappte aber auch alles ganz einwandfrei, da weiß man nie was man kriegt. Die Tuk-Tuks hingegen sind aus unserer Sicht von vornherein eine Touristenfalle. Sie eignen sich weniger um von A nach B zu kommen, sondern eher als nicht ganz günstiges Sightseeing-Programm, das vor Fahrtantritt hart verhandelt werden sollte.

Bangkoks Altstadt

Im Gegensatz zu vielen anderen modernen, asiatischen Städten besitzt Bangkok noch eine in weiten Teilen intakte Altstadt ohne überbordenden Verkehr, in der das Zu-Fuß-Gehen richtig Spaß macht. Das Leben hier spielt sich auf der Straße ab, wodurch es eine Menge zu bestaunen und entdecken gibt. Neben vielfältigen, kulinarisch herausragenden Streetfood-Essensmöglichkeiten gibt es noch eine Menge ursprünglicher Handwerks- und Handelsbetriebe, die sich nach Branchen sortiert angesiedelt haben. In einer Straße gibt es vermehrt Holzhändler, in einer anderen werden ausschließlich Buddhastatuen und vergleichbare buddhistische Gebrauchsgegenstände angeboten.

Die in einer Flussbiegung östlich des Chao Phrayas gelegene Altstadt beherbergt auch die Mehrzahl der primären Sehenswürdigkeiten Bangkoks. Zwischen ihnen lässt es sich hervorragend flanieren.

Ein Besuch des Großen Palastes gehört natürlich zum Pflichprogramm eines jeden Bangkok-Aufenthalts. Wir wissen, dass es hier strenge Kleidervorschriften gibt, und so nehmen wir uns trotz der gnadenlos sengenden April-Hitze langärmlige T-Shirts mit, Iris zieht eine lange Hose an und Wolfgang kauft sich auf dem Weg vom Bootsanleger zum Palast noch ein paar Socken, das er gewagt mit einer 3/4-Hose kombiniert. Obwohl da auch kein Fleckchen Beinhaut mehr rausschaut, findet dieses Outfit nicht die Zustimmung der Palastwachen und Wolfgang wir abkommandiert, sich ein bodenlange Überzughose auszuleihen. Passend angezogen, kann es dann losgehen und wir entern bei annähernd 40° das Palastareal, das bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts tatsächlich der Wohnort des Königs war. 1946 ist er dann in den Dusit-Palast umgezogen. Das mehr als 2 Quadratkilometer große Areal gliedert sich in 4 Bereiche: Den äußere Hof (wo die Ministerien untergebracht waren), den innere Hof (der nur für Frauen zugänglich war), den zentrale Hof und Wat Phra Kaeo. Der zentrale Hof ist der beeindruckendste Teil der Anlage, die dort angesiedelten Gebäude sind überaus detailverliebt und aufwändig dekoriert - hier wurden weder Kosten noch Mühen gescheut, einen eines Königs würdigen Rahmen zu schaffen.

Das ultimative Highlight stellt aber Wat Phra Kaeo - der Tempel des Smaragdbuddha - dar. Die aus Jade hergestellte nur 66cm große, namensgebende Buddha-Statue sitzt auf einem goldenen Thron in 11m Höhe und ist sozusagen das Nationalheiligtum Thailands. Um die Figur ranken sich zahlreiche Legenden, auch werden ihr magische Fähigkeiten zugeschrieben. Auch für uns wird der Besuch zu einem "spirituellen" Erlebnis, was aber auch an der unpackbaren Hitze und unseren dafür nicht geeigneten Outfits liegen mag. Über normales Schwitzen sind wir schon hinaus, es ist eher schon ein meditativer, schummriger Zustand - sicher der erste Schritt Richtung Nirvana! Auf den Boden der Tatsachen werden wir dann auf dem Essmarkt in der Nähe der Bootsanlegestelle am Chao Phraya geholt. Wir entscheiden uns für ein lecker aussehendes Gericht mit Huhn, etwas Gemüse und Reis. Bei dem Gemüse handelt es sich allerdings um rote Chili-Schoten, die auf der nach oben offenen Scoville-Skala schon eine beachtliche Bewertung erhalten hätten. Puh! Das gibt den nächsten ausgewachsenen Schweißausbruch! Beim Verzehr des Gerichts legen wir die Taktik unterschiedlich an. Wolfgang versucht es mit kleinen, überschaubaren Dosen, während Iris die "Augen-zu-und-durch"-Methode wählt. Na ja, scharf war's auf jeden Fall!

Da im Eintrittspreis des Großen Palasts (Wat Phra Kaeo) auch ein Ticket für den Besuch des Wimanmek-Palasts inkludiert war, haben wir uns in den Norden der Stadt aufgemacht, um diesem einen Besuch abzustatten. Das "himmlische Wolkenschloss" ist ein gänzlich aus Teak-Holz errichtetes Gebäude, in seiner Art das größte der Welt. Früher diente es als königliche Residenz, heute ist der Großteil der Anlage Besuchern geöffnet. Barfuß schlendern wir über die edlen Teak-Böden, was sich - gerad in tropischen Gefilden - als sehr angenehm erweist, und bestaunen die durchaus geschmackvoll eingerichteten, königlichen Gemächer.

Der buddhistische Tempel Wat Pho liegt auf der Südseite des Königspalast und ist einer der bedeutendsten in Bangkok. Die Hauptattraktion ist eine 46m lange, vergoldete Statue des liegenden Buddhas, auf die sich wohl die Textzeile "This grips me more than would a muddy old river, or reclining Buddha" aus Murray Head's Song "One Night in Bangkok" bezieht. Abgesehen davon ist aber das Gelände als Ganzes überaus sehenswert. Um das Hauptgebäude mit dem liegenden Buddha gruppieren sich jede Menge mit Kacheln dekorierte Chedis. Wandert man zwischen ihnen umher, ergeben sich immer wieder neue interessante Perspektiven. Bei unserem zweiten Besuch haben wir die Anlage erst am Abend besucht. Wir waren kurz vor Schließung so ziemlich die einzigen Besucher und erlebten bei wolkenlosem Himmel, wie die untergehende Sonne die in den Himmel aufragenden Chedis in ein ganz besoderes Licht tauchte.

Unweit der Phanfa Bridge liegt inmitten eines Viertels, das eher weniger touristisch ist, Wat Aket (Golden Mount). Es handelt sich dabei um eine der ältesten buddhistischen Tempelanlagen in Bangkok, die auf einem künstlich aufgeschütteten knapp 100m hohen Berg liegt. Stufen führen zu einem auf der Spitze errichteten goldenen Chedi.

Auf der "Prozession" dorthin kommt man an jeder Menge buddhistischer Statuen, Glocken, künstlichen Bächen und tropischen Pflanzen vorbei. Auch eine etwas fragwürdige und leider wenig abstrakte Plastik einer Gruppe buddhistischer Geier, die sich an einem Leichnam verköstigen, gibt es zu sehen. Oben angekommen bietet sich und ein wunderbarer Ausblick, bei bestem Wetter und wolkenlosem Himmel bestaunen wir die uns zu Füßen liegende Stadt. Der Anblick wird begleitet vom Klang der Glöckchen, die im Wind schaukeln, was dem Ganzen eine unvergleichliche Atmosphäre verleiht. Von hier oben erkennt man gut, welche Unmenge von Tempeln es in der nur niedrig bebauten Altstadt gibt. Im Hintergrund ragen die Wolkenkratzer des modernen Bankoks in den Himmel auf.

Ein Highlight ist die hohe Konzentration an Garküchen und kleinen offenen Restaurants in der Gegend, was vielleicht daran liegen mag, dass sich weniger Touristen bis an den Rand der Altstadt verirren.

Da ein Großteil der Sehenswürdigkeiten in Bangkoks Altstadt eine spirituelle Komponente hat, wir Abwechslung gerne mögen, und es für uns bereits eine Art Tradition ist, statten wir der Chinatown einen Besuch ab, die südöstlich des Großen Palast und Wat Phos liegt. Für Spiritualität im engeren Sinn ist hier kein Platz. In den Straßenzügen pulsiert das Leben, es gibt Geschäfte, Straßenverkaufsstände und grelle Neonreklamen wohin man nur sieht. Schier unendlich ist auch das Massage-Angebot, das von Fußreflexzonenmassage, über klassische Thai-Massage bis zu Fischen, die einem die Hornhaut von den Füßen knabbern, reicht. Am meisten begeistern uns aber die unzähligen Restaurants und Garküchen, die - wie haben es nicht anders erwartet - jede Menge Köstlichkeiten bereithalten, die wir uns ganz authentisch am Straßenrand schmecken lassen.

Auf der Westseite des Chao Phraya liegt Wat Arun. Der Tempel ist am bequemsten mit dem Boot erreichbar, eine Anlegestelle befindet sich direkt davor. Zentrales Element der Anlage ist der Phra Prang, ein stilistisch an die Türme von Angkor erinnernder Tempelturm. Über 4 Treppenanlagen können die unterschiedlich hoch gelegenen Ebenen des Prangs erklommen werden. Von ganz oben bietet sich nicht nur eine toller Überblick über die Anlage sondern auch ein ganz ansehnliches Stadtpanorama. Rund um den zentralen Tempelturm befinden sich noch kleinere Prangs - allesamt reichlich mit Kacheln dekoriert - so dass man hier schon einige Zeit mit Staunen und Fotografieren verbringen kann.

Der Ruf der Khaosan Road eilt ihr über die Landesgrenzen Thailands voraus, was uns bei beiden Aufenthalten eher davon Abstand nehmen ließ, ein Hotel in ihrer Nähe zu buchen. Auf unserem Weg von der Bootsanlegestelle Phra Athit zurück in den zentralen Altstadtbereich kommen wir aber unweigerlich an ihr vorbei und unsere wildesten Spekulationen darüber, was wir dort vorfinden werden, werden übertroffen. Die Backpackerszene hat sich auch großzügig über die angrenzenden Straßenzüge, eigentlich über das ganze Viertel verteilt. Nirgends aber ist die Konzentration an billigen Bars, Restaurants, Hotels, Bekleidungs-Ramschläden, Handy-Shops und Tattoo-Studios so groß wie im Herzen dieser eigenwilligen Welt - in der Khaosan Road. Hier soll also der Aussteiger alles finden, was er für sein nonkonformistisches Dasein benötigt. Die Flut an Schildern und Neonreklamen machen es ihm nicht gerade leichter, sich zurechtzufinden - und uns auch nicht. Wir sind erschlagen von der hier stattfindenden Reizüberflutung und fragen uns schon ernsthaft, ob das hier wohl wirklich ein taugliches Gegenmodell zum "westlichen Kapitalismus" ist.

 

Bangkok war unter anderem mal sehr bekannt für seine Khlongs. Das sind Wasserkanäle, die jahrhundertelang als Transportwege, Marktplatz und zur Entsorgung von Abwässern dienten. In neuerer Zeit wurden viele von ihnen zugeschüttet, was zwar die hygienischen Verhältnisse verbesserte, aber natürlich auch zum Verlust eines Stücks Zivilisationsgeschichte beitrug. Einige wenige Khlongs sind aber in Bangkok noch erhalten. Die kleinen, engen unter ihnen sind wahre Ruheoasen in der hektischen Großstadt und es ist angenehm, an ihnen entlangzuspazieren. Die größeren werden immer noch als schiffbare Transportwege genutzt.

Von der Phanfa Bridge beispielsweise legen Boote ab, die auf dem Maha Nak Khlong in östlicher Richtung stadtauswärtes fahren. Wir haben es uns natürlich nicht nehmen lassen, hier eine Stück mitzufahren. Da die Boote zum Netz der öffentlichen Verkehrsmittel gehören, ist der Fahrpreis sehr gering. Tickets können direkt an der Anlegestelle gekauft werden und los geht die ziemlich rasante Fahrt. Um nicht nass zu werden, werden von den Fahrgästen während der Fahrt seitlich an den Booten befestigte Plastikplanen hochgehalten. Theorethisch könnte man auf diesem Khlong bis in die Vorstädte Bangkoks fahren, wir sind nur bis Petchaburi an Bord geblieben, wo es eine gute Umsteigemöglichkeit zum Skytrain gibt.

Modernes Bangkok: Siam Square, Silom und Sukhumvit

Siam Square ist eigentlich kein Platz sondern ein ganzes Viertel, das sich um die Skytrain-Station Siam ausbreitet. In dem Einkaufs- und Vergnügungsbezirk finden sich unzählige Einkaufszentren, in denen so ziemlich alles angeboten wird, was es für Geld zu kaufen gibt. Besonders bei unserem zweiten Besuch kurz vor Weihnachten wurden die Einkaufstempel sagenhaft oppulent herausgeputzt und dekoriert. Wir haben nur so gestaunt beim Anblick des aufwändigen, blinkenden winterwonderlands made in Thailand.

Besonders interessant ist, dass die Stadtbenutzung hier konsequent auf verschiedene Ebenen aufgeteilt wurde. Auf der unteren wuseln die motorisierten Fahrzeuge im Stop-and-go-Verkehr. Darüber spannt sich eine zweite Ebene, die aus einem Netz von Fußgängerwegen besteht und die Shopping-Tempel miteinander verbindet. Noch eine Etage höher rauscht der Skytrain über alles hinweg. Wahnsinn - vor allem in der Nacht erinnert die ganze Szenerie sehr an Blade Runner. Ein besonders eindrucksvoller Punkt ist dort, wo das Fußgängernetz die Straßenkreuzung Rama I Road - Phayathai Road überspannt. Hier fühlt man sich wie inmitten der Kulisse eines Science-Fiction-Films!

Silom liegt südlich der Altstadt und wird vor allem wegen des Patpong Night Markets aufgesucht. Für diesen werden eigens Straßen gesperrt, so dass sich das rege Treiben und die vielen Menschen ungestört entfalten können. Auch wir statten dem Vergnügungs- und Rotlichtbezirk einen Besuch ab. Es ist wirklich allerhand los hier und wir haben viel zu bestaunen, während wir uns durch die Gassen schieben lassen.

Uns umgibt ein wildes Durcheinander aus Go-Go-Bars und ähnlichen Etablissements, Marktständen, Garküchen, Einheimischen und Touristen, Menschen verschiedenster Ethnien, Hautfarben und Altersgruppen. Alles ist laut und schrill, was wir ja eigentlich nicht so mögen, aber hier gehört das irgendwie dazu und wir werden gut unterhalten bei unserem Streifzug durch Patpong. Als Souvenir bringen wir eine Tischlampe mit Papierschirm mit.

In einer etwas ruhigeren und abgelegeneren Ecke Siloms liegt der Sri Maha Mariamman Temple. In Südindien waren wir noch nicht, die bunte bemalten, mit unzähligen Figuren dekorierten, steil in den Himmel ragenden Tempeltürme faszinieren uns aber und so lassen wir keine Gelegenheit aus, einen solchen Tempel zu besuchen, wo immer sich die Möglichkeit ergibt. Das grell-bunte Bauwerk mit seinen fratzenhaft-exotischen Götterbildern wird umweht von Räucherstäbchen-Schwaden. Das duftet so gut und wir verbinden den Geruch immer mit unseren Reiseabenteuern im Fernen Osten.

Durch unserem Aufenthalt im Hotel Ad Lib Bangkok lernen wir das Viertel Sukhumvit etwas kennen. Wie unser Hotel ist es sehr schick und bei (westlichen) Auswanderern beliebt. Dementsprechend viele hippe Bars und Restaurants gibt es hier. Mit einem Freund Wolfgangs, der momentan einige Zeit in Thailand verbringt, treffen wir uns in einer dieser Lokalitäten - und zwar in der Above Eleven Rooftop Bar. Wie der Name verrät, befindet sie sich in der Straße Soi 11, genauer gesagt in luftiger Höhe (im 33. Stock) eines modernen Hochhauses. Wir haben extra eine Bar mit etwas legererem Ambiente rausgesucht und werden nicht enttäuscht. Interior, Musik und Publikum sind sehr angenehm und der Blick auf die hell erleuchtete Blinkelichter-Stadt einfach atemberaubend. So weit oben bläst uns ein angenehmer, tropischer Wind um die Nase und bei so einem Ambietne schmecken die Cocktails auch gleich noch mal besser. Eine echte Empfehlung!

Obwohl Sukhumvit alles in allem ein ziemlich modernens Viertel ist, geht es in den Straßen dann doch auch traditioneller zu. Wir essen wieder ganz hervorragend in einer der vielen einfachen Garküchen am Straßenrand und auf dem Weg zu der Rooftop-Bar (siehe oben) kommen wir durch Little Arabia durch. In dieser "Parallelwelt", die sich da zwischen Soi 3 und Soi 5 auftut, wähnt man sich mit einem Schlag nicht mehr im fernen, sondern im "Nahen Osten". Überall dominieren arabische Schriftzeichen, es gibt libanesische, marokkanische, ägyptische, ... Halal-Restaurants, Schmuckhändler wie in den Souks von Fès, und und und. Außerdem gibt es hier fast keine Frauen auf der Straße. Von "One night in Bangkok" zu 1001 Nacht in Bangkok!