Wat Chaloem

Spirituelle Abenteuer in Lampang

24.05.2022
Backpacking

Lampang steht nicht auf der Agenda der meisten Thailand-Reisenden, und so ist das Angebot an Hotels und sonstiger touristischer Infrastruktur hier nicht unendlich groß, in jedem Fall aber ausreichend. Wir kommen hier im zentral gelegenen Riverside Guest House unter.

Lampang

Der Grund warum es uns hierher verschlägt liegt eigentlich ein Stück nördlich von Lampang. Wir beabsichtigen eine Tour zum ca. 60 km entfernten Tempelberg Wat Chaloem Phra Kiat Phrachonklao Rachanusorn zu machen. Die eindrucksvoll auf Bergspitzen sitzenden Pagoden sind uns bei unserer Reisevorbereitungs-Recherche sofort ins Auge gefallen. Da sie erst in jüngerer Vergangenheit errichtet wurden, hält das Internet dementsprechend wenig Informationen bereit, was uns nicht – aber doch viele andere Touristen wie es scheint – von einem Besuch abhält.

Da Wolfgang mittlerweile eine routinierter Asien-Biker ist, wollen wir uns für die Tour einen Roller leihen. Sollte ja kein Problem sein, denken wir uns, werden dann aber rasch eines Besseren belehrt. Niemand will uns einen Roller verleihen mit dem Argument, dass das zu weit sei, die Straße zu steil, und und und. Wir finden die Situation in Summe ziemlich untypisch für Südost-Asien, merken aber, dass verhandeln in diesem Fall offenbar zwecklos ist. Als Alternative lassen wir uns zu einem Auto samt Fahrer überreden, was auch nicht viel teurer kommt und uns als bequemste Variante angepriesen wird. Nun gut, wir wollten es zwar etwas abenteuerlicher, aber da kann man nix machen. Los geht's mit dem klimatisierten SUV. Während der Fahrt stellen wir fest, dass die Straße eigentlich tadellos in Ordnung ist und auch über keine nennenswerten Steigungen verfügt. Da haben wir definitiv schon Schlimmeres gesehen. Mit dem SUV sind wir dafür in Windeseile am Fuß des Tempelbergs angelangt, wo wir uns unsere Tickets kaufen und in einen Pick-up mit Sitzgelegenheiten auf der Ladefläche umsteigen.

Wat Chaloem

Dieser bringt uns auf einem diesmal wirklich steilen, asphaltierten Weg noch ein gutes Stück den Berg hinauf. Den letzten Abschnitt bis zu den "Himmels-Pagoden" legen wir dann noch zu Fuß zurück. Über etwas wackelige Stahlstege und -treppen geht es immer weiter bergauf, teilweise ergeben sich vom Weg aus tolle Fernblicke in die Umgebung.

Auf der Bergspitze befindet sich das eigentliche Heiligtum, das aus einigen betretbaren Pagoden, buddhistischen Reliquien und den bereits erwähnten weißen und gold-bunten Stupas besteht, die spektakulär auf zerklüfteten Nebengipfeln sitzen.

Wir bekommen hier einen richtigen Vorgeschmack und Lust, eines Tages auch Bhutan und Tibet zu besuchen. So stellen wir es uns ungefähr vor, die sanft im Wind wehenden Glöckchen, die an den Pagoden angebracht wurden, tragen das Ihre dazu bei. Die Stimmung hier oben ist ganz toll, sehr ruhig und spirituell. Ein wirklich eindrucksvoller Ort für eine Tempelanlage.

Wir verbringen eine lange Zeit auf dem Tempelberg, da wir ja auch den Rückweg nach Lampang bequem und schnell mit dem SUV zurücklegen werden.

Wat Chaloem

Zurück in Lampang drehen wir noch eine ausgiebige Runde durch die Stadt. Beim Snack-Shoppen auf dem Markt und beim Essen in einer Garküche fällt uns noch einmal auf, wie untouristisch es hier ist. Die Thais sprechen kaum Englisch und wir müssen uns wirklich mit Händen und Füßen sowie Google-Translate verständigen.

Wirklich "sehenswert" ist Lampang nicht - abgesehen vielleicht von Wat Chiang Rai, wo wir mehr zufällig vorbeikommen. Es handelt sich dabei um eine Kopie des "Weißen Tempels" in Chiang Rai, was sich für uns gut trifft, da der ganz hohe Norden nicht auf unserer weiteren Route liegt.

Gegen Abend nehmen wir dann wieder den Bus für unsere Fahrt nach Chiang Mai. Auf dem Busbahnhof ist einiges los, viele Menschen wuseln herum und fast im Minutentakt kommen Busse an oder fahren ab. Wir haben fix gebuchte Tickets, die Busse sind mit Nummern versehen und einer Parkbucht zugewiesen, trotzdem finden wir alles ziemlich unübersichtlich. Um sicherzugehen, auch wirklich im richtigen Fahrzeug zu landen, fragt Wolfgang bei jedem Bus, der auch nur in der Nähe unserer Parkbucht hält, ob "er das sei" und stellt dabei die Geduld der Thais ordentlich auf di Probe. Iris findet das ziemlich lustig und es verkürzt die Wartezeit.