Montana Guanapay

Roadtrip durch Lanzarotes Norden

29.07.2021
Roadtrip

An der Nord-Westküste Lanzarotes liegt der Playa de Famara, den wir im Rahmen unserer Wanderung entlang des GR 131 bereits von den Klippen von Famara aus gut überblicken konnten. Nun statten wir ihm auch noch einen Besuch auf Meeresniveau ab und beobachten eine Zeit lang die Surfer, die die wild heranrollenden Wellen zu bezwingen versuchen. Der Strand ist wahnsinnig weitläufig, die Klippen im Hintergrund bieten eine tolle Kulisse.

Vom Playa Farmara führt südlich der Klippen eine Offroad-Straße - die LZ-403 - über ein paar recht spektakuläre Kehren bis Teguise. Sie ist auch mit einem kleinen Auto - wie dem von uns gemieteten - problemlos befahrbar und daher eine Empfehlung wert.

Roadtrip-Tipp

Am Ortsrand Teguises liegt der Montaña Guanapay, den wir bei unserer Wandertour schon bewundert haben. Der befahrbare Vulkankegel besitzt auf seiner Anhöhe ein Art Fort, in dem ein Piratenmuseum untergebracht ist. Dieses besichtigen wir zwar nicht, dafür umrunden wir aber den Vulkankrater auf einem kleinen, ausgetretenen Pfad. Die Ausblicke von hier oben auf Teguise und die dahinter liegende Küste sind wunderschön. Ein paar Haufenwolken am Himmel werfen eindrucksvoll ihre Schatten auf die vor uns liegende Wüstenlandschaft.

Vorbei an Teguise geht es noch weiter in den Norden der Insel. Den nächsten Zwischenstopp legen wir am Mirador Los Valles, den wir an unserem zweiten Wandertag vor lauter Nebel und obwohl wir direkt daran vorbeigegangen sind nicht gefunden haben, ein. Der unweit von Haría gelegene Aussichtspunkt bietet wunderbare Ausblicke vor allem in die nach Osten zur Küste abfallenden Täler vulkanischen Ursprungs. Die Hänge sind teils terrassiert um sie landwirtschaftlich besser nutzen zu können.

Über Serpentinen geht es hinunter ins "Tal der 1000 Palmen", in Haría biegen wir Richtung Ostküste ab und in Arrieta wieder Richtung Norden. Unser Ziel ist Jameos del Agua, ein von César Manrique in den 60er-Jahren erbautes Kunst- und Kulturzentrum. Manrique nutzte für Teile der Räumlichkeiten einen natürlich entstandenen Lavatunnel. Darin befindet sich ein unterirdischer See, in dem eine weiße Krebsart lebt, die sonst nur in ozeanischen Tiefen von über 2000 Metern vorkommt (Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Jameos_del_Agua). Herzstück der Anlage ist ein organisch geformter Swimmingpool, der mit seinem gleißend weißen Becken und der exotischen Bepflanzung eine perfekte Kulisse für einen der älteren James-Bond-Filme abgegeben hätte. Hinter dem Pool befindet sich - wieder in Lavagestein eingebaut - ein Konzertsaal für 600 Personen. Weiters gibt es ein Café und einen Ausstellungsbereich, der sich dem Vulkanismus auf Lanzarote widmet.

 

Gleich auf der anderen Straßenseite der LZ-1 liegt die nächste Attraktion, die wir uns nicht entgehen lassen wollen, die Cueva de los Verdes. Die Höhle befindet sich im selben Lavatunnel wie Jameos del Agua. Dieser entstand vor ca. 3000-4500 Jahren dadurch, dass die bei einem Vulkanausbruch hervorgebrachte Lavamasse an der Oberfläche schnell abkühlte, während der unterirdische Lavastrom noch lange weiterfloss. Seit den 60er Jahren sind Teile des Tunnelsystems für die Öffentlichkeit zugänglich. Wir nehmen an einem ca. 40-minütigen, geführten Rundgang teil. Die Höhlengänge und -räume sind wunderbar kühl und sehr stimmig beleuchtet. Es herrscht eine ganz eigene Atmosphäre hier unten und eine kleine Extra-Attraktion wird während der Führung auch geboten. Die verraten wir hier aber nicht.

Einen weiteren Sightseeing-Stopp machen wir beim Jardin de Cactus. Der Kaktusgarten in Guatiza ist César Manriques letztes Projekt. Die in Form eines Amphitheaters konzipierte Anlage beherbergt eine Unzahl an Kakteen und Sukkulenten aus aller Welt, die wunderschön zwischen Vulkangestein präsentiert werden. Manche Exemplare sind bereits meterhoch und wirklich beeindruckend. Die Szenerie lässt sich gut von dem am oberen Rand des Amphitheaters gelegenen Café überblicken.

Bevor wir zum Flughafen fahren, geht es für uns nochmal zum alten Hafen in Arrecife. Hier sind wir zu Beginn unserer Reise gewesen und hier gehen wir noch einmal im sehr empfehlenswerten Lokal "La Minoca" essen. Es ist wunderbar warm und sonnig und wir genießen hervorragende Burger mit Pommes frites auf der Terrasse.

Im Anschluss fahren wir notgedrungen zum Flughafen, geben unser Mietauto dort zurück und treten die Heimreise an. Geplant ist, mit Zwischenlandung auf Fuerteventura nach Wien-Schwechat zurückzufliegen. Da wissen wir noch nicht, dass der Heimflug noch mit einer Überraschung aufwarten wird, die uns aber im Endeffekt zu einem Gratisflug verhilft. Aber das ist eine andere Geschichte ...

Abreise