
Aventin, Gianicolo und das Tiber-Ufer
Der Aventin ist einer der 7 Hügel auf denen Rom erbaut wurde. Wir sehen uns hier bei unserem ersten Rom-Besuch in der Silvesternach das Feuerwerk an, da man vom Aussichtspunkt im Giardino degli Aranci eine sehr guten Blick über die Stadt hat. Auch bei unserem zweiten Besuch suchen wir diesen tollen Punkt auf. Tagsüber ist die Stimmung unter den Pinien und Orangenbäume dort ebenfalls wunderbar, wozu auch ein wirklich gutes Streichquartett beiträgt, das dort unter anderem den Theme-Song von Game of Thrones aufspielt.
Tipp: Aussichtspunkt
Im Südwesten des Hügels gibt es eine Kuriosität, die man bei einem Besuch des Aventins gleich noch mitnehmen kann. Auf der Piazza dei Cavalieri di Malta befindet sich ein großes Gartentor, durch dessen Schlüsselloch (Buco della Serratura) man exakt die Kuppel des Petersdoms sieht. Das Ganze ist ein wenig schwer zu fotografieren, unter anderem sicher auch, da hinter einem eine Schlange mit ungeduldigen Touristen steht, die auch alle einen Blick riskieren wollen. Wir geben unser Bestes, schaffen es aber leider nicht so richtig.
Am Fuße des Aventins - unweit des Circo Massimo - steht die Kirche Santa Maria in Cosmedin, in deren Vorhalle sich der Bocca della Verità befindet. Die Kirche an sich ist in einer Stadt wie Rom nichts Besonderes, besucht wird sie wegen einer Steinscheibe in der Vorhalle, die ein stilisiertes Gesicht zeigt. Die Legende besagt, dass - sollte man dem Gesicht die Hand in den Mund legen und dabei lügen - sie einem abgebissen würde. Nun, wir haben es nicht selbst probiert, aber einer Reihe von Besuchern bei der Mutprobe zugesehen. Abgetrennte Gliedmaßen sind uns nicht aufgefallen, die Menschen hier scheinen grundsätzlich sehr ehrlich zu sein.
Einer der besten Aussichtspunkte, von dem man die Ewige Stadt von oben bestaunen kann, befindet sich auf dem Hügel Gianicolo, welcher am rechten Tiber-Ufer liegt und nicht zu den 7 Hügeln zählt, auf denen Rom sprichwörtlich erbaut wurde. Auf dem höchsten Punkt befindet sich dafür ein Reiterstandbild Garibaldis. Dem Freiheitskämpfer und Einiger Italiens sollte man auf jeden Fall die Ehre erweisen.
Tipp: Aussichtspunkt
Die Auffahrt auf den Gianicolo ist per Bus möglich. Absteigen lässt es sich angenehm über den Parco del Gianicolo, was einen unweigerlich in den sehenswerten Stadtteil Trastevere führt.
Am Fuße des Gianicolos liegt Trastevere, das im Alten Rom als einfaches Arbeiterviertel galt. Auch später siedelten sich dort vorwiegend Einwanderer und Randgruppen an. Statt des üblichen Prunks findet man hier ein authentisches Stadtviertel mit vielen engen Gassen und ursprünglich gebliebenen Wohnhäusern, in dem sich heute viele trendige Bars, Geschäfte und Restaurants befinden. Es macht Spaß hier ein wenig herumzustreifen und auf jeden Fall empfiehlt es sich, hier zu Abend zu essen. Die Auswahl an durchaus preiswerten, guten Lokalen ist enorm.
Im Herzen Trasteveres befindet sich die Basilica di Santa Maria in Trastevere. Die aus dem 12. Jahrhundert stammende Kirche besitzt wunderschöne, goldene Mosaiken in der Apsis, die auf jeden Fall sehenswert sind. Von außen ist das Bauwerk mit seinem Campanile auch toll anzusehen und auf dem Kirchenvorplatz, dem Zentrum Trasteveres, ist außerdem immer ganz schön was los.
Südlich der Piazza del Popolo liegt sich das Augustus-Mausoleum, in dem sich die sterblichen Überreste Kaiser Augustus befinden. Der etwas roh wirkende Bau ist bereits seit einer Ewigkeit wegen Renovierungsarbeiten geschlossen, so auch zum Zeitpunkt unseres Besuchs. Die Wiedereröffnung ist für das Jahr 2021 geplant. Als Besichtigungs-Alternative bietet sich das gegenüber - am Tiberufer gelegene - Museo Ara Pacis an.
In dem von Architekt Richard Meier entworfenen Gebäude gibt es im Prinzip nur ein Ausstellungsstück, dieses hat es allerdings in sich. Es handelt sich dabei um den originalen "Friedensaltar", den der Senat Augustus nach seinen siegreichen Feldzügen in Spanien und Gallien gewidmet hat. Das perfekt restaurierte Monument ist großzügig mit detailreichen Reliefen versehen und kommt in dem luftigen Museumsbau außerordentlich gut zur Geltung.
Im Untergeschoß des Gebäudes sind Wechselausstellungen untergebracht. Zum Zeitpunkt unseres Besuchs ist das eine recht sehenswerte Fotoausstellung über die Reste der Aurelianischen Stadtmauer.
In der Nähe des Museums liegt die kurze Via di Monte d'Oro an deren Ende ein kleiner Markt sowie das Caffè Monte d'Oro zu finden sind. Beides ist empfehlenswert für eine Stärkung nach dem Museumsbesuch.
Tipp: Markt Monte d'Oro

Man kann darüber geteilter Meinung sein, ob die am rechten Tiberufer gelegene Engelsburg, ein im engeren Sinn "schönes" Bauwerk ist. Zweifelsohne ist sie im Stadtbild Roms sehr dominant. Der wehrhaft wirkende Koloss ist weithin sichtbar und sozusagen schwer zu ignorieren. Besonders lohnend finden wir die Perspektive von der zentral auf die Burg zulaufende Engelsbrücke.
Die barocken Engel auf den Balustraden sind Werke Berninis und seiner Schüler. In der Antike galt sie als schönste Brücke der Welt.
Wir finden sie in jedem Fall auch toll anzusehen. Zudem hat man von dort auch einen wunderbaren Blick auf den Petersdom und seine beeindruckende Kuppel.

Auch das südlich der Engelsbrücke gelegene, baumbestandene Tiberufer ist sehr reizvoll. Bei unserem ersten Rom-Besuch im Winter gehen wir es bis zur Tiberinsel nahe des Teatro Marcello ab. Der Spaziergang entlang des dahinplätschernden Flusses ist ein guter Ausgleich zum dicht verbauten Centro Storico und aufgrund der vielen, schattenspendenden Bäume sicher auch im Sommer eine gute Idee.







