Playa de Frejulfe

Asturische Küste von Oviedo bis Ribadeo

23.05.2022
Roadtrip

Nach so viel Landschafts-Programm wird es Zeit für ein wenig Abwechslung und so fahren wir als nächstes nach Oviedo. Unseren Van stellen wir im "Parquin El Vasco" ein, von da sind es nur wenige Schritte bis zum Plaza de la Catedral. Da es noch nicht mal 11:00 ist, ist hier noch überhaupt nichts los, keine Menschen und auch noch keine geöffneten Lokale.

Oviedo

Wir umrunden erst mal zu Fuß die Kathedrale und die an sie angeschlossenen Gebäude und bewundern die Sandstein-Architektur.

In die Capilla del Rey Casto werfen wir ebenfalls einen kurzen Blick und als wir wieder vor der Kathedrale stehen, wird es schön langsam auch betriebsamer.

Oviedo

Wir gehen Richtung Süden in die Altstadt und auch diese besitzt eine außerordentlich gut und stilsicher restaurierte Bausubstanz mit jeder Menge architektonischer Schmuckstücke.

Auf der Plaza de la Constitución kaufen wir uns ein zweites Frühstück bestehend aus Kaffee und Pinchos. Dabei genießen wir den Blick auf die Iglesia San Isidoro El Real und das Rathaus von Oviedo.

Oviedo

Auf der Plaza Daoiz y Velarde gibt es einen Markt auf dem aber leider fast nur Textilien verkauft werden. Da wir im Moment keine Unterwäsche brauchen gehen wir weiter, auch dieser Teil der Altstadt ist recht schön.

Von Iris Mama bekommen wir den Tipp, dass Oviedo die Schokoladen-Stadt Spaniens ist. Das hört sich ja nicht schlecht an und wir beschließen uns bzw. als Mitbringsel eine Kostprobe zu kaufen. So leicht ist das allerdings nicht. Wir finden zwar einige Konditoreien, die verkaufen aber nicht primär Schokolade. In einem recht schönen Geschäft, wo Spezialitäten Asturiens im Allgemeinen geführt werden, erstehen wir dann tatsächlich ein paar Tafeln Schokolade, aber auch dort werden diese nicht extra angepriesen. Wir denken uns erst Mal nichts dabei, das Thema sollte aber später nochmal aufkommen… Am Nachmittag verlassen wir Oviedo wieder Richtung Meer. Eines der nettesten Dörfchen an der nordspanischen Küste soll Cudillero sein. Wir parken am Hafen und gehen dann die Uferpromenade entlang Richtung Ortskern. Als wir um den letzten Felsvorsprung biegen, präsentiert sich das Dörfchen gleich fototauglich vor uns. Wirklich malerisch liegt es an einem etwas ins Land eingeschnittenen Meeresarm, beidseits die Hänge hinaufgezogen.

Cudillero

Es erinnert uns ziemlich an Cinque Terre, mit dem nicht ganz unwesentlichen Unterschied, dass hier die Horden an Menschen, in deren Genuss wir dort gekommen sind, gänzlich fehlen. Wirklich ein nettes Plätzchen. Wir schlendern in den Gassen herum und kaufen noch ein paar regionale Spezialitäten ein. Für den Rückweg zum Parkplatz folgen wir einem Tipp, den wir vorher irgendwo aufgeschnappt haben. Vom oberen Ortskern gibt es sozusagen eine Abkürzung zum Hafen durch einen Tunnel, durch den ein kleiner Bach fließt. An den Seiten des Bachs bleibt ein schmaler, begehbarer Streifen. Es dauert ein wenig, bis wir den Einstieg finden. Es ist schon ziemlich eng und auch sehr dunkel da drin, außerdem machen die Leute, die da durchlaufen gruselige Geräusche. Yven stört das gar nicht und er will jetzt unbedingt durch den Tunnel. Wir tun ihm den Gefallen, obwohl das Gehen mit dem Buggy auf dem schmalen Uferstreifen nicht gerade angenehm ist.

Für die nächste Übernachtung folgen wir wieder einem park4night-Tipp. Nicht weit von Cudillero soll es beim Playa de San Pedro de la Ribera einen Wiesenparkplatz geben, auf dem die Gemeinde das Wild-Campen erlaubt. Tatsächlich ist dieser recht gut, ganz eben und sehr viel Platz. Wir beschließen zu bleiben. Bevor wir unser allabendliches Essens- und Bettgehritual starten, treiben wir uns noch ein wenig auf dem auch recht ansehnlichen Strand herum.

Nach unserer ersten "echten" Wildcamping-Nacht, die wir hervorragend überstanden haben, geht es für uns gut ausgerastet weiter. Wir fahren mit unserem Van zum Faro de Cabo Vidio, unserem ersten Leuchtturm, der hoch oben auf den wild zerklüfteten Klippen liegt. Der morgendliche Blick auf die Küstenlandschaft ist atemberaubend, die Sicht aufgrund der klaren Luft sehr gut. Die App park4night hat auch hier oben ein paar mögliche Übernachtungspunkte ausgespuckt bei denen es aber teilweise zu Schwierigkeiten mit den Anrainern gekommen sein soll. Wir haben uns daher gegen eine Übernachtung auf den Klippen entschieden, Iris wünscht sich dieses Erlebnis aber definitiv mal. Wir versuchen es wieder.

Der Playa del Silencio O Gaviero bzw. die Aussichtspunkte, von denen man den Strand sieht, sind nur über ein ziemlich enges, schlecht asphaltiertes und als Einbahn geführtes Sträßchen erreichbar. Zu Beginn überlegen wir kurz, ob wir da tatsächlich langfahren sollen. Die Abstandssensoren unseres Vans sind in den Dauerpiep-Modus übergegangen und wir wollen ja schließlich hier nicht hängen bleiben. Zum Umkehren sind wir aber leider schon zu weit in die Einbahn reingefahren, also heißt es Augen auf und durch. Mit dem Van ist es im Prinzip auch sehr gut machbar, mit einem größeren Wohnmobil ist die Tour eher nicht zu empfehlen. Die Aufregung macht sich allerdings bezahlt. Der Playa del Silencio O Gaviero, der zwischen schroff geformten, steil aufragenden Felswänden liegt ist wirklich ein Top-Spot. Ein Pilger, der offenkundig auf dem küstennahen Jakobsweg unterwegs ist, schießt auch mal ein schönes Familien-Erinnerungsbild von uns.

Weiter geht es, an Bauernhöfen und Feldern vorbei und natürlich begleiten uns auch die für Asturien typischen Kühe.

Kühe

Eine schöne Aussichtsmöglichkeit hat man von der Ermita de la Regalina. Schön glitzernd liegt der Atlantik unter uns und sieht richtig einladend aus. Da es heute auch wieder ordentlich heiß ist, beschließen wir eine wenig zum Strand zu gehen. Direkt unter uns liegt der Playa de Cadavedo, die Wahl ist also schnell getroffen. Yven stürzt sich sofort mit Wonne in die Fluten, nur Wolfgang und Iris wollen mit dem kühlen Nass nicht so ganz "warm werden".

Nach einem weiteren Zwischenstopp beim Faro de Cabo Busto machen wir uns die ersten Gedanken, wo wir die heutige Nacht verbringen wollen. Das Wild-Campen hat uns so gut gefallen, dass wir überlegen, es gleich nochmal zu versuchen.

Faro de Cabo Busto

Wir beginnen also die Tipps aus park4night auszukundschaften. Als erstes führt uns dies zum Playa de Barayo. Der unberührte Strand liegt in einem Naturschutzgebiet und ist vom Parkplatz nur durch einen halbstündigen Fußmarsch erreichbar. Da uns das mit Yven zu lang erscheint, gehen wir nur ein kurzes Stück bis zu einem Aussichtspunkt, von wo wir das grandiose Panorama genießen. Der Parkplatz würde sich theoretisch schon zum Übernachten eignen, so richtig perfekt ist er aber nicht. Da finden wir sicher noch was Besseres.

Leider ist dies auch nicht der Parkplatz beim Playa de Frejulfe, wo unmissverständlich ausgeschildert ist, dass das Parken und somit auch das Campen in der Nacht verboten ist. Wo wir aber schon mal da sind, machen wir noch einen Strandspaziergang. Hier gibt es zur Abwechslung wieder mal eine ordentliche Brandung und anders als alle Strände, die wir an der Nordküste bislang gesehen haben, ist der Playa de Frejulfe kohlrabenschwarz. Das sieht unheimlich toll aus, nur Yven hat keine Augen dafür. Er möchte sich am Liebsten gleich wieder ins Wasser stürzen.

Da wir nun doch keinen passenden Platz zum Wild-Campen gefunden haben, steuern wir den nicht weit entfernten Camping A Grandella an. Es ist dort kaum etwas los und wir bekommen einen netten Platz, wo wir beim Essen noch die Abendsonne genießen können. Einziges Manko ist, dass der Campingplatz keine Möglichkeit zur Grauwasser-Entsorgung bietet. Wir wundern uns etwas, aber gut, dann müssen wir das Abwasser noch ein wenig herumkutschieren.

Der nächste Tag beginnt genau so schön und wolkenlos wie der letzte zu Ende gegangen ist. Wir nützen die klare Morgenstimmung für einen Strandspaziergang am Playa de Serantes. So früh ist die tolle Bucht noch fast menschenleer. Wir ziehen uns die Schuhe aus und überqueren den kleinen Fluss, der auf der Westseite des Strands ins Meer mündet.

Zwischen einigen interessant aussehenden Felsen waten wir noch weiter zum Playa de Mexota. Das ist auch wieder ein ganz wunderbares Plätzchen.

Playa de Mexota

Nur ein kleines Stückchen weiter westlich mündet der Ría de Ribadeo o del Eo in den Atlantik. Mit dessen Überquerung verlassen wir Asturien und erreichen die nächste spanische Provinz: Galicien.